Verstehen können, wenn Krankheit oder Alter Leben verändert
Wenn jemand krank wird, oder einfach auch nur alt, dann verändert sich Vieles, ja manchmal Alles, und jeder geht damit anders um.
Die Kräfte lassen nach, man kann vieles nicht mehr selber tun, obwohl man es gerne täte und ist vielleicht auf Hilfe angewiesen. Dem einen fällt es dabei leichter, zu akzeptieren, loszulassen, Veränderungen anzunehmen, dem anderen nicht. Nicht jeder kann dann Hilfe annehmen, oder will dann Hilfe, obwohl sie dringend erforderlich sein könnte. Oft kommt dazu eine große Portion Scham, wenn man jemanden um etwas bitten muss - dass musste man doch nie, sein ganzes Leben nicht. Und nun ist es geschehen!
Sehr oft kommt da zu, dass sich Menschen zurückziehen, damit Andere die „Schwäche“ nicht mitbekommen, oder ein Betroffener kann einfach nicht mehr aus dem Haus, schafft es körperlich nicht mehr, es kommt nach und nach zur Vereinsamung. Ein Gefühl der Hilflosigkeit stellt sich ein.
Andererseits gibt es auch betroffene Person, die extrem fordern, von Partner oder Kindern, nahen Angehörigen, den Pflegern… es entsteht tiefe Unzufriedenheit mit der Situation, mit sich selbst, mit dem Leben. Ein Gefühl des „betrogen werden“ und/oder des „Verlassenseins“ mag sich einstellen, manchmal kommt Wut dazu und aggressives Verhalten. Auch dies kann dazu führen, dass Menschen sehr vereinsamen, weil sie sich zurückziehen, weil sich andere Menschen von ihnen zurückziehen.
Immer aber bedeutet eine solche Situation für Betroffene, sich mit dem Leben auseinander zu setzen, dem Vergangenen, dem Jetzt und mit seiner Endlichkeit. Ein Tabuthema, dass verdrängt wird, dass in vielen große Angst auslöst, und nicht jeder hat für sich einen Weg gefunden, Trost, Ruhe und Frieden in sich selbst zu finden.
Eine wichtige Hilfe in einer solchen Lebenssituation ist verstanden zu werden und vor allem auch sich selber und die Situation verstehen zu können.
zum Artikel "Vereinbarkeit von Beruf und Pflege"